Der Verein

Geschichte und Vereinsziele

Das Europäische Jahr für den Denkmalschutz 1975 gab vielfältige Impulse für ein neues Bewusstsein hinsichtlich der überlieferten historischen Baukultur. Wenige Jahre später war die Erhaltung der friesischen Baukultur auf dem Lande Thema eines Kongresses der drei Frieslande auf Sylt.

Ein Jahr später, 1980, wurde die Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland (IGB) gegründet. Die Gründer sahen den historischen Baubestand und die gewachsene Hauslandschaft insgesamt bedroht. Die Ursachen seien: Natürlicher Verfall, Nutzungsleere oder Umnutzung durch betriebliche Veränderungen. Hinzu kamen fragwürdige Materialwahl und unsichere Gestaltung vieler im ländlichen Raum tätiger Planer. Dem müsse man auf geeignete Weise mit überzeugenden Konzepten begegnen.

Seinen Sitz mit Büro und Archiv hat der unabhängige, eingetragene Verein beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt, für das die IGB zugleich die Funktion einer fachlichen Arbeitsgruppe wahrnimmt.

Der Verein hat sein Betätigungsfeld auf das südlich angrenzende Dithmarschen ausgedehnt und dies in den Vereinsnamen aufgenommen:

Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e.V.


Vereinsziel ist die Erhaltung der überlieferten historischen Baukultur und der Kulturlandschaft insgesamt an der Westküste Schleswig-Holsteins. Der Verein finanziert seine ehrenamtliche Arbeit aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

In der Satzung sind die Vereinsziele so formuliert:

»Die IGB will im Sinne der Heimatpflege durch gezielte Aufklärungsarbeit das öffentliche Bewusstsein für den Wert landschaftstypischer Gebäude wecken und fördern. Sie will Anleitung und Hilfe geben bei der Renovierung und Umnutzung alter Gebäude. Sie will auf die Einbeziehung landschaftstypischer Bauformen beim modernen Bauen einwirken.«

Das Ziel der IGB, Einfluss auf die Erhaltung des Bauerbes und auf ein regionales Bauen zu nehmen, ruht auf drei Säulen:

• der Dokumentation des Baubestandes in Fotos und Bauaufnahmen

• der Öffentlichkeitsarbeit: Presse, Vorträge, eigenes Mitteilungsblatt, IG Baupflege Online-Lexikon (derzeit in Realisierung)

• der praktischen fachlichen Beratung bei Sanierungen und Planungen

Diese Arbeitsweise hat sich in den vergangenen 30 Jahren bewährt. Sie war durchaus erfolgreich, so dass die IGB schon 1984 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz (Silberne Halbkugel) ausgezeichnet wurde.

In den Jahren seit der Gründung hat die IG Baupflege ein umfangreiches Archiv aufgebaut, in dem umfassende Dokumentationen über den historischen Hausbestand in Nordfriesland, über Nebengebäude, über historische Wege und Kleindenkmale in Wort und Bild zusammengetragen worden sind. Eine Fachbibliothek, angeschlossen an die Präsenzbibliothek des Nordfriisk Instituut in Bredstedt, enthält alle wichtigen Bücher zum Thema.

Die IG Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen hält engen Kontakt zur IG Baupflege Angeln e.V. und zur bundesweit engagierten Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. (igbauernhaus.de)

Vorstand der IG Baupflege (v. l.) Cornelia Wienzek, Silke Riedel. Hans-Georg Hostrup, Elisabeth Mewaldt, Jürgen Knotz, Ellen Bauer, Ulrike Blum, Arne Prohn, Manfred Nisssen
Vorstand der IG Baupflege (v. l.) Cornelia Wienzek, Silke Riedel. Hans-Georg Hostrup, Elisabeth Mewaldt, Jürgen Knotz, Ellen Bauer, Ulrike Blum, Arne Prohn, Manfred Nisssen

Büro und Vorstand

IG Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e.V.
IG Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e.V.

Büro und Archiv:
Süderstraße 30 · 25821 Bredstedt
Telefon: 04671 / 60 120 · Fax 04671 / 13 33
E-Mail: nfgbpflgd


Gerd Kühnast † · Ehrenvorsitzender


Vorstand:
Erster Vorsitzender: Hans-Georg Hostrup
Zweiter Vorsitzender: Arne Prohn
Kassenwartin: Ute Broders
Schriftführer: Silke Riedel
Beisitzer: Ellen Bauer, Cornelia Wienzek, Elisabeth Mewaldt, Arne Prohn, Manfred Nissen, Jürgen Knotz, Ulrike Blum

Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung für 2 Jahre gewählt (zuletzt im Mai 2022).


Satzung der IG Baupflege

IGB Meilensteine

ab 2010
ab 2000
ab 1990
ab 1980
ab 2010

2010
Resolution für den Erhalt der historisch gewachsenen Kulturlandschaft
Rettung des Niebüller Wasserturms

2011
Erhalt der Baukultur in Eiderstedt und Stapelholm – umfangreiches Förderprojekt mit der AktivRegion
Projektbeginn: "Handbuch der Eiderstedter Haubarge"

2012
Mit dem Förderprojekt auf der "Grünen Woche" in Berlin

2013
Protest unter Federführung von Ellen Bauer und Hans-Georg Hostrup gegen die gigantische 380 KV-Westküsten-Stromtrasse als Überlandleitung

2014
Verleihung des Dr. Hartwig-Beseler-Preises an den Ehrenvorsitzenden der IGB; Gerd Kühnast
Erhalt und Renovierung des Pavillons in der Süderstraße, Husum
Herausgabe des Buches "Sie überstanden die große Flut 1825". Buchvorstellung auf Hallig Langeneß

2015
Fertigstellung der Sanierung des Hans-Momsen-Hauses in Fahretoft
Beginn der Bemühungen um den Erhalt der "Villa Fabelhaft" und für ein stadtverträgliches neues Shopping-Center in Husum
Ostenfelder Bauernhaus, Husum, gerettet

2016
Vorläufige Sicherung des Vierkanthofes, Galmsbüll, durch die IG Baupflege
Das Buch "Sie überstanden die große Flut" ist in Zweitauflage erschienen

2017
"Der Maueranker" erscheint erstmals durchgehend farbig
Kulturministerin Anke Spoorendonk ist zu Gast bei der IG Baupflege in Husum und präsentiert das neue Denkmalschutzgesetz
Erstmals Vorstandstreffen der IG Baupflege und des Vereins für Dithmarscher Landeskunde

2018
Friedrichstadt endlich Flächendenkmal
"Mobile Ausstellung" der IG Baupflege, präsentiert im Nissenhaus, findet Heimathafen in der neuen Ausstellung des Nordfriisk Instituut
Kooperation mit der Buchhandlung Liesegang, Husum
Hans-Georg Hostrup für sein ehrenamtliches Engagement zum "Mensch des Jahres 2018" ausgezeichnet

2019
2. Nordfriesische Fliesentagung in Husum und auf Pellworm
Hafenlastenkran aus dem Jahre 1921 in Büsum unter Schutz gestellt

Spendenaktion "Rettet die nordfriesische Hauslandschaft" für öffentlich zugängliches Fachwissen als "IG Baupflege Online-Lexikon"

ab 2000

2000
Rettung des Gasthauses in Hattstedt
Denkmalpreis 2000 für die Kate Steinfeld und das Geesthardenhaus in Sterdebüll, restauriert mit Hilfe der IG Baupflege Südangeln bzw. IG Baupflege Nordfriesland

2001
Lancewad – Beginn der Kartierung und Dokumentation zahlreicher erhaltenswerter landschaftlicher Merkmale und Gebäude der Wattenmeerregion (für die IG Baupflege beteiligt: Erika Eifler)
Deich von 1520 im Bredstedter Koog unter Denkmalschutz
Hans-Momsen-Preis für den Vorsitzenden der IG Baupflege, Gerd Kühnast

2002
Abbruch und Wiederaufbau des Bargumer Armenhauses
Inbetriebnahme nach Sanierung: Gastwirtschaft "Zum Krug", Hockensbüll
Detaillierte Aufnahme eines Utlandfriesichen Hauses vor dem Abbruch, Hattstedt

2003
Das restaurierte Dithmarscher Bauernhaus der IGB-Mitglieder Maike und Bert Ex, Fedderingen, erhält 1. Preis für Denkmalpflege

2004
Umbenennung in IG Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e.V.

2005
Beginn der bis heute (2020) weitgehend vergeblichen Bemühungen um das Haus in Hemmingstedt von 1523, ältester "Profanbau" in Dithmarschen

2007
Fertigstellung der Sanierung und Umnutzung der Stollberg-Mühle
Utlandfriesiches Haus aus Niebüll wandert in die USA aus

2008
Treffen der "Mutterorganisation" IG Bauernhaus (6.000 Mitglieder) in Husum
Wechsel im Vorstand: Hans-Georg Hostrup übernimmt das Amt des Vorsitzenden von Gerd Kühnast

2009
Stellungnahme und Einsatz für Erhalt des Husumer Rathauses und des Pavillons Süderstraße
Neuer Internetauftritt

ab 1990
1990
IGB bezieht erstmals eigenen Raum im neuen Gebäude des Nordfriisk Instituut
Erstmals mit Sitz und Stimme im Landesdenkmalrat vertreten (gemeinsam mit IG Bauernhaus)
Neugründung IG Baupflege Südangeln
IGB spendet LKW-Ladung Reet zur vorläufigen Sicherung des Rauchhauses in Möllin, DDR

1991
Eröffnung nach Sanierung: Haus Peters, Tetenbüll

1992
Sylter Baupflege um Traute Meyer jetzt eigenständige Arbeitsgruppe innerhalb der IGB
IGB wird eingetragener Verein: Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland e.V.

1993
Almdorfer Backhaus in kompletten Teilen transloziert
Eröffnung nach Sanierung: Schmiede in Langenhorn
Fachgerechte Sanierung der Utlandfriesischen Hofanlage "Andersen Hüs" als Vereinszentrum des Friesenvereins, Risum-Lindholm

1994
Stellungnahme der IGB zum Windkraftgutachten des Kreises
Resolution: "Rettet Sylt"

1995
Kampf um Erhaltung des Beseler Hauses, Husum

1996
Rauchhaus Kirchspielskrug Poppenbüll durch Brand vernichtet
Eröffnung nach Sanierung: Bauernhaus Jöns, Norderstapel

1998
Eröffnung nach Rettung, Unterschutzstellung und Sanierung: Fährhaus Munkmarsch auf Sylt
Margarethe Erichsen-Ausstellung im Haus Peters mit Buch und Postkartenserie

1999
Beginn der vergeblichen Bemühungen um den Ingwersen-Hof, Fahretoft
Inbetriebnahme nach Sanierung: altes Backhaus in Hoxtrup
Dokumentation "Historische Wegespuren in Nordfriesland" von Werner Habenreich an die IG Baupflege übergeben

ab 1980

1980
Unter dem Namen "IG Baupflege Nordfriesland" nimmt der nicht eingetragene Verein die Arbeit auf. Als ein Ergebnis des 14. Friesenkongresses auf Sylt hatte im Herbst 1979 eine Gruppe von jungen Handwerkern, Architekten und Künstlernunter der Initiative von Carl Ingwer Johannsen, Gerd und Rainer Kühnast die IG Baupflege als Arbeitsgruppe am Nordfriisk Instituut gegründet.

1981
Fertigstellung der Sanierung des Kettererschen Hauses in Friedrichstadt
Beginn monatlicher Treffen von Mitgliedern und Interessierten im Kirchspielskrug Möllgaard in Breklum

1982
Fertigstellung der Sanierung der Alten Stellmacherei in Koldenbüttel

1983
Spendenaufruf, Abrichtfest und Bergung des Haubargs Barneckemoor
Archiv über landschaftstypische Gebäude in NF: 4 Mitarbeiter beginnen die Archivierungsarbeit erhaltenswerter Gebäude im ländlichen Nordfriesland

1984
Sonderheft des Mauerankers: Nordfriesland – eine reiche Hauslandschaft
IG Baupflege vertreten bei der "Grünen Woche" in Berlin
Baufällige Windmühle Elsabe aus Sterdebüll, der IGB von der Raiffeisenbank Breklum übereignet, wird abgebaut und eingelagert
Deutscher Preis für Denkmalschutz des Bundesinnenministeriums wird in Trier an die IGB überreicht
Gründung der IGB Aussenstelle Stapelholm

1985
Fertigstellung der Sanierung des Haubarg Flöhdorf
IGB-Gebäude-Kataster (2350 Einzelgebäude aus 84 Gemeinden) fertiggestellt
Seeth in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen
IGB-Exkursion in die Niederlande mit 40 Mitgliedern

1986
Fertigstellung der Sanierung des Roten Haubargs unter Beteiligung der Architekten Ellen Bauer, Jan Leseberg und Axel Bauer (alle IGB-Mitglieder)

1987
Rückführung in den Zustand von 1825 und Sanierung des Kapitänshauses Tadsen auf Langeneß
Gemeinsame Erklärung mit dem SHBB zur Dorferneuerung

1988
IGB-Exkursion in die DDR mit 40 Mitgliedern

1989
Erhalt und Sanierung der Tabakfabrik in Bredstedt
Abschluss der Dokumentation nordfriesischer Nebengebäude von E. Eifler und R. Kessenich
beginn des Projekts "Werkhof Seeth" (Fortbildungsstätte für denkmalpflegerische Handwerkstechniken)

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